Haldensteiner Burgen und Ruinen

Leicht
8.1 km
2:35 h
329 Hm
324 Hm
Haldenstein mit Schloss und Ruine im Hintergrund
Schloss Haldenstein mit prächtigem Schlossgarten

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Ruine Haldenstein
Auf dieser Wanderung entdecken Sie das Schloss Haldenstein und die markanten Ruinen oberhalb des Dorfes.
Technik 2/6
Kondition 2/6
Höchster Punkt  834 m
Tiefster Punkt  552 m
Beste Jahreszeit
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Start
Chur, Obere Au
Ziel
Haldenstein, Bahnhof
Koordinaten
46.858115, 9.506366

Details

Beschreibung

Der Churer Stadtbus, Linie Nr. 2 ab dem Churer Bahnhofplatz mit Ziel Obere Au, bringt Sie zum Ausgangspunkt dieser historischen Wanderung. Bei der Oberen Au, wo sich auch die Städtischen Sportanlagen mit Schwimmbad und Grillplatz befinden, durchquert man ein lichtes Wäldchen, vorbei an den Sandtennisplätzen zum CampAu. Die Plessur mündet hier in den Rhein. Nun überquert man die Plessurbrücke und wandert am rechtseitigen Rheinufer weiter bis zur Pardislabrücke, wo man den Rhein schliesslich überquert. Nun folgt man dem linken Rheinufer bis links ein Weg Richtung Haldenstein Dorfa abzweigt. Durch das Oberdorf geht es weiter und folgt dem Fahrweg hinauf zur Ruine Haldenstein.  

Ruine Haldenstein

Während des 12.Jh. teilten sich die 1180 urkundlich erwähnten Herren von Lichtenstein in zwei Linien auf. Der Zweig Lichtenstein behielt die gleichnamige Burg während die 1260 erstmals erwähnten Haldensteiner ihren Stammsitz oberhalb des Dorfes Haldenstein erbauten. Nach dem Aussterben des Lichtensteiner Zweiges ging deren Besitz an die Haldensteiner über. Ende des 14.Jh. starb das Geschlecht aus. Ab 1381 mehrere Besitzerwechsel. Zu Beginn des 16.Jh. befand sich die Burg im Besitz von Conradin von Marmals. Nach dem Tode Jakob von Marmals gelangten Herrschaft und Burg Haldenstein an den französischen Gesandten, J.J. von Castion, den zweiten Gemahl von Jakobs Witwe. Dieser lies 1542 das neue Schloss im Dorf errichten. Die Burg Haldenstein wurde noch bis 1695 bewohnt. 1567 kaufte Gregor von Hohenbalken die Herrschaft auf, die sich dank einem Schirmbrief der drei Bünde zu einem souveränen Zwergstaat entwickelte. Danach mehrere Besitzerwechsel. Am 24. Dez. 1769 stürzte die Südwand des Palas in die Tiefe. Nach weiteren Erdbeben, 1771 und 1787, stürzten weitere Gebäudeteile ab. 1803 verlor die Herrschaft ihre Selbständigkeit und wurde mit Graubünden vereint.Die Ruine Haldenstein ist nur schwer zugänglich. Das Innere der Burg ist über den, in Bruchstücken noch erhaltenen, ursprünglichen Zugang erreichbar (schmales Felsband entlang der senkrecht abfallenden Felskante). Als Alternative gibt es noch eine schmale Fensterscharte durch die man sich, auf dem Rücken liegend, hindurchziehen kann.

>> Kurz wieder abwärts und dann geradeaus hoch, bis links der Abzweiger zur Ruine Grottenstein folgt

Ruine Grottenstein

Wie bereits der Name verrät, handelt es sich bei Grottenstein um eine Grottenburg. Diese nutzt eine natürliche Höhle unter einem markanten Felsvorsprung aus. In der Höhle sickert noch heute Wasser aus dem Fels. Dieses Wasservorkommen könnte der Grund für die Nutzung des Felsüberhanges gewesen sein. Die Grottenburgen sind durch ihre Lage unter dem natürlichen Felsendach vor Witterungseinflüssen gut geschützt. Entsprechend gering ist der Sanierungsbedarf an der Haldensteiner Burg Grottenstein.

>> Gleicher Weg zurück und beim Fahrweg noch ein kurzes Stück hoch, dann rechts abzweigen und dem Pfad zur Ruine Lichtenstein folgen

Ruine Lichtenstein

Die Burgruine Lichtenstein wird geprägt von der weithin sichtbaren, an die äusserste Kante der jäh abfallenden Felswand gesetzten Hauptfassade. Die erhaltene Silhouette erinnert an eine liegende Katze mit aufgestellten Ohren, daher rührt die im Volksmund gängige Bezeichnung „Katzenburg“. Der stetige Zerfall der Ruine Lichtenstein lässt sich aus historischen Abbildungen verfolgen. Die Stuckdarstellung von 1780 aus dem Festsaal des Schlosses zeigt neben dem noch heute vorhandenen Turm  im Nordosten einen ebenso hohen Gebäudeteil im Südwesten. Die Hofmauer im Nordosten weist noch intakte Zinnen auf.

>> Gleicher Weg retour und nach dem Einzweigen in den unteren Fahrweg kurz später dem Wanderweg links Richtung Haldenstein und weiter zum Schloss Haldenstein folgen



Schloss Haldenstein
Am Südrand des Dorfes befindet sich das Schloss Haldenstein, das im frühen 16. Jahrhundert an Stelle eines älteren Steinhauses errichtet und 1544-48 durch Johann Jacob von Castion erweitert und prunkvoll ausgestattet wurde; u.a. mit einem reichen Täfer, das in den 1880er Jahren ins Ausland verkauft worden ist und heute im Schloss Köpenick bei Berlin bewundert werden kann. 1703 gelangte das Schloss in den Besitz der Familie von Salis. 1731 wurde es durch Hubert von Salis um ein Geschoss aufgehöht, 1732 aber durch einen Brand weitgehend zerstört und 1732/33 wieder instandgestellt. Von 1763-1771 war im Nordteil des Schlosses ein bedeutendes Seminar mit zeitweise bis zu 100 Schülern untergebracht, das später ins Schloss Marschlins bei Igis verlegt wurde. 1832 ging die Anlage an die Familie Salis-Soglio über, die es um 1900 umbauen liess. 1922 gelangte sie in den Besitz der Familie Batänjer und ist seit 1966 Eigentum einer Stiftung. 1986-1999 wurde das Schloss restauriert; heute dient es als Sitz der Gemeindeverwaltung Haldenstein und des Archäologischen Dienstes Graubünden. Seine Räumlichkeiten werden von der Stiftung für die verschiedensten Anlässe mietweise zur Verfügung gestellt.

>> Weg zurück nach Chur

Vom Schloss aus folgt man der Treppe abwärts und entlang der Bahnhofstrasse und über die Rheinbrücke Richtung Bushaltestelle Haldenstein-Rheinbrücke. Gleich oberhalb befindet sich der Bahnhof Haldenstein. Per Bahn oder Bus gelangt man zurück ins Stadtzentrum von Chur. 

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